1) Es ist anzunehmen, dass die Sekretion des Mitteldarmcpithels bei der Seidenraupe eine merocrine ist, wie sie von SHINODA (1926) bei einigen Lepidopteren festgestellt wurde. 2) Die Epithelerneuerung und das Epithelwachstum beruhen auf periodischen Hinzufügen von jugendlichen Zellen, die sich aus den Epithelmutterzellen entwickeln, zwischen den schon vorhandenen Epithelzellen, und daneben auf dem Wachstum jeder Zelle während der Raupenstadien. Dabei habe ich eine totale Epithclausstossung nicht feststellen können, die VERSOK (1898) und TCHANG YUNG-TAI (1928,1629) konstatiert haben. 3) Was die Frage der Morphogenie der Epithelzellen anbelangt, glaube ich auf Grund folgender Tatsachen, dass die Epithelzellen bei der Seidenraupe dimorph sind: a) Im normalen Zustand bin ich keinen Figuren von Uebergängen von Zylinder- zu Becherzellen begegnet, welche von VERSON (1905) für Bombyx mori, von SHINODA (1929) für Caligura japonica und einige Lepidopteren-Raupen und von BUCHMANN (1928) für die PyraustaRaupen angegeben werden. b) Am vorderen Ende wird das Witteldarmepithel nur aus hohen Zylinderzellen gebildet und hier haben wir nie Becherzellen in Sekretionstätigkeit oder Ruhezustand beobachten können. c) 3 Tage vor dem Schlüpfen des Embryos aus dem Ei finden wir schon die Differenzierung seiner Mitteldarmepithelzellen und zwar in Zylinderzellen und in Becherzellen, trotzdem sie noch keine Sekretionstätigkeit ausüben. d) Während der Häutung konnten wir beobachten, dass die Zylinderzellen und die Becherzellen unabhängig voneinander, jeder Typus für sich, aus den Epithelmutterzellen entstehen. e) Bei dem Degenerieren der Zylinderzellen nach langem Hunger gehen diese nicht in Becherzellen über. f) Die Verteilung der Zylinder- und der Becherzellen im Mitteldarmepithel bleibt fast unverändert sowohl beim Embryo wie in allen Wachstumsstadien der Raupen und auch im Hungerzustand.